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Lombok Indonesien – zwischen Müll und Umweltschutz

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Reisen macht Spaß. Reisen bereichert. Reisen entspannt. Aber manchmal macht es einen auch nachdenklich, fast schwermütig. Unser nachdenklichstes Reiseerlebnis…

Unser nachdenklichstes Erlebnis auf Reisen – Umweltverschmutzung und Umweltschutz auf Lombok in Indonesien

„The World is a book and those who don’t travel only read one page”.
St. Augustine

Unser Beitrag zur Blogparade von Paul von Adventureluap.de handelt von einem Ort, der uns immer in Erinnerung bleiben wird: Lombok. Eine Perle Indonesiens, die oft im Schatten von Bali steht. Wir haben uns im Rahmen einer 3-wöchigen Asienreise unter anderem für Lombok entschieden. Diese Entscheidung bereuen wir keinesfalls, aber unsere Gedanken schweifen sehr oft von den schönen Eindrücken ab, in eine nachdenkliche, bedrückte Richtung…

„Was kann in so einem Paradies denn zum Nachdenken anregen?“ fragt ihr euch jetzt wahrscheinlich.

Bei uns waren es 3 Dinge.

 

  1. Die Umweltverschmutzung in Indonesien.

Klar, Umweltverschmutzung ist heutzutage sicherlich in allen Ländern präsent. Das Thema betrifft uns alle. Was uns hier aber besonders erschreckt hat, ist der Müll im Meer. Will man den Artenreichtum des Meeres schnorchelnd erkunden passiert es immer wieder, dass sich ein Plastiksackerl um die Füße wickelt oder einem Verpackungen von allen möglichen Produkten entgegenschwimmen. Auch wenn sich das Hotel wirklich bemüht den Strand sauber zu halten, ganz verstecken können Sie es nicht…

Das Problem liegt hier aber nicht nur bei der allgemeinen Verschmutzung. Es scheint auch so, als würden die Einheimischen nicht wirklich wissen was die Folgend sind, wenn der Müll einfach weggeworfen wird. Unser Guide zum Beispiel hat einfach im Wasserschutzgebiet seine Trinkflasche weg geworfen.

Es müsste hier auf jeden Fall Aufklärungsarbeit geleistet werden, denn es ist denkbar, dass die Bewohner einfach nicht wissen, was sie der Umwelt antun. Wir würden auf jeden Fall wieder dieses Hotel wählen und auch wieder nach Lombok reisen, weil ansonsten einfach wirklich alles unsere Erwartungen übertroffen hat, aber die Umweltverschmutzung ist und bleibt ein wirklicher Wehrmutstropfen.

 

  1. Schutzprojekt für Meeresschildkröten

Als Kontrast zur Umweltverschmutzung durch den Müll gibt es hier aber auch ein unvergessliches Erlebnis der positiven Art: ein Schutzprojekt für die gefährdeten Meeresschildkröten. Die Eier werden von der Schildkröte in den Sand eingegraben und wenn die kleinen schlüpfen werden sie eingesammelt und in ein Übergangsbecken gesetzt. Hier haben die Kleinen Zeit zu wachsen, bis sie den rauen Bedingungen im Meer besser gewachsen sind.

Man kann das Projekt mit einer Spende unterstützen und darf dann, jeden Freitag kleine Babyschildkröten gemeinsam mit den MitarbeiterInnen vor Ort ins Meer setzen. Dies geht natürlich nur, wenn gerade Schildkröten mit ausreichender Größe da sind. Wir haben Glück und dürfen „unsere“ Schildkröten, die wir Bin und Tang nennen, ins Meer setzen. Wir sind davon überzeugt, dass die beiden mittlerweile eine stattliche Größe erreicht haben und glücklich im Meer schwimmen.

 

  1. Warum können Menschen die weniger materiellen Besitz haben glücklicher sein?

Wir bleiben nicht nur im Hotel sondern erkunden auch die Umgebung. Dabei lernen wir auch einige Einheimische kennen. Zuerst sind da die netten Damen in den Spas die es hier zu Hauf gibt. Wir entscheiden uns für Massagen und Behandlungen außerhalb der Anlage, da ist das Preisniveau viel geringer eine Stunde Massage zum Beispiel gibt es hier für nur € 8.

Natürlich kann man es vom Flair her nicht mit dem Hotel-Spa vergleichen, aber sie sind dennoch ein Erlebnis. Spannend ist, dass hier scheinbar die Menschen froh sind überhaupt arbeiten zu dürfen. Auch wenn sie – für unsere Bedingungen – eigentlich nichts verdienen, strahlen die Mädels um die Wette und haben Spaß an der Arbeit. Wir beobachten einige Kunden beim Zahlen. Echt traurig, wenn man sieht, dass sich scheinbar die meisten Besucher ihr Retourgeld auszahlen lassen und nicht ein wenig Trinkgeld locker machen. Da schämt man sich dann schon ein wenig für seine Mitmenschen…

Ein niedrigeres Preisniveau bedeutet meist auch, dass die Menschen dann dementsprechend schlechter verdienen. Warum man dann nicht da wenigsten großzügig sein kann ist eigentlich unverständlich. Verglichen mit den Preisen in Europa kostet eine Massage in Indonesien nichts, da tut es wohl nicht weh, etwas Trinkgeld locker zu machen, oder? Scheinbar ist es jedoch so, je günstiger desto geiziger.

Nichtsdestotrotz bekommt jeder Kunde der kommt und jeder Kunde der geht ein herzliches, ernstgemeintes Lächeln. Da könnte sich der ein oder andere von uns schon einmal was abschauen. Schenken und Teilen macht glücklich. Und damit meinen wir jetzt nicht nur das Trinkgeld, sondern auch ein Lächeln zu teilen, kann erfüllend sein. Öfters mal mit einem Lächeln durch die Welt zu gehen und das was man hat mit anderen zu teilen, kann einen viel reicher machen, als der pure Besitz.

Ein weiteres Beispiel ist unser Fahrer bzw. Guide. Bei einem Spaziergang durch den kleinen Ort Senggigi kommen wir an vielen Tour-Anbietern vorbei. Wir buchen bei dem letzten in der Straße. Die anderen sind entweder viel teurer oder sind uns nicht so sympathisch. Wir buchen uns lassen uns überraschen…

Unser Fahrer spricht sehr gut Englisch und wir fühlen uns auf Anhieb wohl mit ihm. Wir verbringen einen ganzen Tag mit ihm. Ein Tag der für uns so viel mehr ist als nur ein Ausflug. Seine herzliche und offene Art beeindruckt uns. Wir haben das Gefühl, dass er stolz ist, auch wenn er nicht viel zu haben scheint. Die Tour mit ihm ist viel mehr als ein Standard-Touriprogramm. Auch jetzt denken wir noch oft an diese schönen Momente.

Nachdem wir noch den Transfer zum Flughafen organisieren müssen, fragen wir gleich unseren Guide, ob er uns auch zum Flughafen bringen würde. Er hat zwar zuerst Schwierigkeiten sich Zeit und Tag zu merken, kommt dann aber trotzdem pünktlich. Auch die Fahrt zum Flughafen gestaltet er wie einen Ausflug und erklärt und zeigt uns einiges von seinem Land.

Er ist stolz und obwohl er auch nicht viel hat und sein Jahresverdienst wahrscheinlich nicht dafür reicht, sich ein paar Marken-Sportschuhe zu kaufen, wirkt er nicht so als hätte er Neid auf irgendwelche Besitztümer. Er begleitet uns noch bis zur Gepäckabgabe und zum Abschied gibt es auch noch eine Umarmung. Es scheint so, als hätte auch er sich mit uns wohl gefühlt. In diesem Moment des Abschieds werden wir wehmütig.

Wir müssen jetzt wieder zurück in unsere Welt. Eine Welt in der Besitztümer das Glück der Menschen bestimmen. Eine Welt voller Neid und Missgunst. Wir sind um viele Erfahrungen reicher und möchten euch noch einen Gedanken mit auf den Weg geben:

„Glück hängt nicht davon ab, wer du bist, oder was du hast. Es hängt nur davon ab, was du denkst.“
Dale Carnegie

Zum Abschluss dieses Beitrags haben wir noch ein Video, welches die Kontraste bestens vereint: ein romantischer Sonnenuntergang der das wunderbare Lombok wiederspiegelt. Auf den zweiten Blick sieht man dann aber auch ein wenig den Kampf des Hotels, gegen den Müll am Strand.

Müll und weitere Probleme in Asien

Isabel von Child and Compass hat sich sehr kritisch mit dem Thema Umweltverschmutzung und andern Problemen in Asien auseinandergesetzt. Sie berichtet zum Beispiel von Overtourism, Müll und Tierquälerei auf Bali und Nusa Lembogan.

Wir hatten auf Bali Glück, aber es gibt eben auch Orte, die einem leider einige negative Reiseerlebnisse bescheren. Isabel beschäftigt sich auch mit der Frage, ob man Bali noch empfehlen kann. Wir sehen das nicht ganz so kritisch, sind uns aber mit ihr auf jeden Fall in einem Punkt einig: als Tourist muss man sich bewusst machen, dass man mit rücksichtslosem Verhalten zu diesen Problemen wesentlich beiträgt.

Phu Quoc in Vietnam wäre ja eigentlich auch ein Reiseziel, das wir noch auf unserer Liste hätten, aber auch hier zeigt und Isabel, dass das was auf Bildern oft so paradiesisch aussieht, sich in der Realität oft anders darstellt. Auch Phu Quoc hat ein Müllproblem.

Es gibt aber auch positive Beispiele. Auf Sulawesi werden nicht nur laufend die Strände gesäubert, sondern es gibt spezielle Projekte, die die Bevölkerung dabei unterstützen ihr Paradies zu wahren. Besonders engagiert sind die MitarbeiterInnen vor allem im Lembeh Resort und im Murex Dive Resort Bangka.

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Wir waren während unserer 3-wöchigen Reise durch Asien neben Gili Trawangan auch noch auf Lombok und in Kuala Lumpur.

Unsere Berichte zu Gili Trawangan findet ihr hier:

Gili Trawangan – einfach zauberhaft

Gili Trawangan. Kleine Insel, viele unvergessliche Erlebnisse.

Ihr wollt eure Erlebnisse in Indonesien festhalten? Wir empfehlen euch das Journey Book Indonesien.