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Arctic Treasures Schneemobiltour zum Tempelfjord

Arctic Treasures Schneemobiltour - Tagestour zum Tempelfjord www.gindeslebens.com

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Ein weiterer Tag auf Spitzbergen. Heute starten wir zu einer Tagestour „Arctic Treasures“. Die Arctic Treasures Schneemobiltour von Basecamp Explorer führt uns zum Tempelfjord und verspricht einige Highlights.

Schneemobilexpedition Buchung, Infos und Kosten

Wir buchen unsere Tour bereits im Vorfeld bei Basecamp Explorer. Die Arctic Treasures Schneemobiltour ist eine Tagestour und kostet für den Fahrer umgerechnet ca. € 310,- und für den Beifahrer € 187. Es handelt sich um einen Tagesausflug inklusive Verpflegung mit einem Expeditionsessen und Ausrüstung mit einer Dauer von ca. 8 Stunden. Abgeholt werden wir wieder direkt bei unserer Unterkunft.

Es gibt auch ein Nordpol Camp, welches für die Pausen genutzt wird. Dieses ist aber erst von März bis Mai verfügbar. Für genauere Auskunft besucht bitte die Website.

Die Schneemobile stehen bereit – Arctic Treasures Schneemobiltour

Unsere Ausrüstung – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Arctic Treasures Schneemobiltour zum Tempelfjord

Nach einem kurzem Briefing und dem Ausfassen der Ausrüstung fahren wir los. Wie bei jeder Tour beginnt auch der heutige Tag wieder langsamer und entspannt. Somit kann man sich gut an das Fahren mit dem Schneemobil gewöhnen.

Langsamer Start und erste Stopps um sich an das Fahren mit dem Schneemobil zu gewöhnen – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Langsamer Start und erste Stopps um sich an das Fahren mit dem Schneemobil zu gewöhnen – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Unser heutiges Ziel, der Tempelfjord, liegt nordöstlich von Longyearbyen.

Auf dem Weg zum Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures Basecamp Explorer

Auf dem Weg zum Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures Basecamp Explorer

Besonderheiten der Landschaft

Besondere kleine Häuser

Der erste Halt ist bei einem kleinen Haus. Dieses diente vermutlich früher den Jägern. Es liegt unscheinbar auf einem kleinen Hügel. Unser Guide verrät uns aber, dass es sich hierbei um eine arktische Besonderheit handelt, denn das was eigentlich aussieht wie ein Hügel ist Eis. Hier befindet sich eine Quelle. Das Wasser kommt immer wieder nach, friert dann aber. Das Grundwasser hebt die Sedimentschichten, daher sieht es aus wie ein Hügel. Für die Bewohner der Häuser ist der große Vorteil, dass sie immer über Wasser verfügen, ganz ohne Schnee schmelzen zu müssen. Das spart dann nämlich sehr viel Energie. Das ist, angesichts dessen, das wir uns hier mitten in der Wildnis befinden, essentiell.

Das was eigentlich aussieht wie ein Hügel ist Eis und auf dem Eis steht ein kleines Haus – Arctic Treasures Schneemobiltour

Geologie

Wir fahren durch unterschiedliche Landschaften. Die Täler sind entweder in U-Form oder V-Form. Der Unterschied darin besteht, wie die Täler entstanden sind. Die U-Form wurde von Gletschern geformt, die sich ihren Weg durch das weiche Sedimentgestein gebahnt haben. Täler in V-Form wurden hingegen von Wasser ausgespült. Im Sommer kann man in einigen Regionen Fossilien finden, diese lassen dann darauf schließen, wo sich früher das Meer befunden hat.

Wir durchqueren einige Täler – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Wir durchqueren einige Täler – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Wir halten auch bei einem Wasserfall. Das Wasser ist gefroren und dessen Kraft damit bezaubernd festgehalten.

Pause bei einem gefrorenen Wasserfall – Schneemobilexpedition Arctic Treasures Basecamp Explorer

Gefrorener Wasserfall – Schneemobilexpedition Arctic Treasures Basecamp Explorer

Gefrorener Wasserfall – Schneemobilexpedition Arctic Treasures Basecamp Explorer

Wir durchqueren ein besonders weitläufiges Tal. Der Anblick ist einfach der Hammer. Unendliche Weiten aus Schnee und Eis. Es scheint als könne man hier ewig weiter fahren.

Unendliche Weiten… – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Der Tempelfjord und die Gletscherfronten

Langsam lässt sich unser Ziel erkennen und vor uns liegt der zauberhafte Tempelfjord. Vor uns liegen die majestätischen Gletscherfronten von Tunabreen und von Postbreen im Inneren des Tempelfjordes. Wir halten an. Neben uns befindet sich ein kleines Haus mit einer kleinen Hütte daneben. Das ehemalige Haus des norwegischen Trappers Hilmar Nøis.

Blick auf den wundervollen Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Blick auf den wundervollen Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Es kann sogar passieren, dass man hier Eisbären begegnet. Unsere Guides halten immer Ausschau, während sie unser Essen zubereiten und uns von der Geschichte der Villa Fredheim und deren Erbauer Hilmar Nøis erzählen.

Pause am Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Pause am Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Villa Fredheim und die Geschichte des Trappers Hilmar Nøis

Er war der Trapper, der am längsten auf Spitzbergen durchgehalten hat. Sagenhafte 36 Winter soll er hier verbracht haben. Seine Geschichte klingt unglaublich. Er soll hier ursprünglich mit seiner ersten Frau gelebt haben. Diese war Schwanger und er wollte aus Longyearbyen Hilfe holen. Aufgrund eines Schlechtwettereinbruchs soll er es nicht rechtzeitig zurück geschafft haben und seine Frau musste das Kind alleine zur Welt bringen. Damals stand nur die winzige Holzhütte. Die arme Frau soll dadurch einen psychischen Schaden erlitten haben, von dem sie sich nicht mehr erholte.

Das erste Häuschen des Trappers Hilmar Nøis – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Hilmar lernte dann seine zweite Frau kennen. Er erzählte ihr, dass er ein schönes, großes Haus besitze. Sie ließ sich überreden mit ihm mitzukommen. Doch was sie vorfand war die kleine Holzhütte in der Wildnis. Sie wollte daraufhin sofort wieder zurück in die Zivilisation. Tja Hilmar stand unter Zugzwang und baute für seine zweite Frau dann das kleine Haus daneben, die Villa Fredheim. Auch wenn es für unsere Verhältnisse wohl nicht nach einer Villa aussieht, für einen Trapper war es Luxus pur. Die Villa Fredheim ist viel größer als andere Trapper-Hütten und verfügt sogar über zwei Stockwerke. Die Gebäude stehen heute unter strengem Schutz. Man darf sie weder berühren noch hinein gehen. Die Villa Fredheim wurde sogar schon verlegt, um sie vor Erosion der Küste zu schützen.

Die Villa Fredheim des Trappers Hilmar Nøis – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Die Villa Fredheim des Trappers Hilmar Nøis – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Traumhafter Blick auch den Gletscher

Nach einer Pause und einer Stärkung mit Expeditionsessen, Kaffee und Saft fahren wir noch ein Stück weiter. Wir wollen noch den Ausblick auf die Gletscher und den Fjord von oben genießen und der arktischen Stille lauschen.

Wir fahren dazu auf ein Aussichtsplateau. Auf dem Plateau stehen Rentiere und wir können eine arktische Vogelart beobachten. Wir denken, dass es sich dabei um Eissturmvögel handelt.

Selfie Time am Aussichtsplateau mit Blick auf den wundervollen Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Aussichtsplateau mit Blick auf den wundervollen Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Von hier aus lässt sich auch eine Auswirkung des Klimawandels sehen, denn das Meer friert um diese Jahreszeit noch nicht ganz zu. Ein Grund warum im Februar auch eine Fahrt nach Pyramiden für uns noch unmöglich ist. Um nach Pyramiden zu kommen, müsste man den Tempelfjord überqueren.

Der atemberaubende Blick auf den wundervollen Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Der atemberaubende Blick auf den wundervollen Tempelfjord und die Gletscherzunge – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Ein wichtiger Sicherheitshinweis: man muss immer mindestens 3 Meter Abstand zum Rand des Plateaus halten, denn sonst kann der Schnee brechen. Was dann passiert, möchte man sich lieber nicht vorstellen…

Aussichtsplateau mit Blick auf den wundervollen Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Aussichtsplateau mit Blick auf den wundervollen Tempelfjord – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Die arktische Stille

Während wir den Ausblick auf den Tempelfjord und die Gletscherzunge genießen, sollen wir alle still sein und innehalten. Wir genießen etwas ganz Besonderes: die arktische Stille. Eine unglaubliche Lautlosigkeit, die wir in unserer hektischen Welt gar nicht kennen. Man hört nichts. Genießt nur den Anblick und die Ruhe. Ein magischer Moment, fast schon meditativ. Plötzlich überkommen uns ganz viele Gedanken. Wir verspüren Dankbarkeit. Gefühle die sich nicht wirklich in Worte fassen lassen. Freude und Wehmut zugleich. Freude über den Anblick und Wehmut, denn der Mensch zerstört stetig Paradiese wie dieses. Ein melancholischer Moment.

Leider kann unsere Reisegruppe nur einen kurzen Augenblick vollkommen ruhig sein. Sie lassen sich nicht wirklich auf die Stille ein. Unser Guide versucht es immer wieder, aber schafft es nicht, den Funken überspringen zu lassen. Schade, denn wir haben es verstanden und hätten den Moment gerne noch länger genossen…

Langsam müssen wir aber die Rückfahrt antreten. Wir machen immer wieder Pausen, damit wir die Schönheit der Landschaft genießen können. Wir treffen auch Rentiere. Ein wundervoller Tag neigt sich dem Ende zu.

Die Schneemobile – Schneemobilexpedition Arctic Treasures

Unser Fazit zu Tour Arctic Treasures Schneemobiltour von Basecamp Explorer

Die Tour war durch und durch ein Erlebnis. Wir haben viel über die Arktis und ihre Besonderheiten gelernt. Zahleiche Pause mit vielen interessanten Geschichten und Informationen haben den Tag zu einem besonderen Erlebnis gemacht.

Besonders der Anblick der Gletscher und des Fjords und die arktische Stille haben uns begeistert.

Unsere Tour fand Ende Februar statt. Das Nordpol Camp war noch nicht aufgebaut. Dieses bietet zusätzlichen Komfort, denn im Camp gibt es auch ein WC und man kann sich aufwärmen. In unserem Fall steht das Camp noch nicht. Uns bleibt daher nur die Natur. Es lässt sich aber auch gut aushalten. Wer mal muss, muss dies in der Wildnis erledigen oder es sich bis zur Rückkehr verkneifen. Aber auch das lässt sich prima aushalten – einfach nicht darüber nachdenken 😉

* Transparenz: Wir haben für die Tour einen Rabatt bekommen. Unsere Meinung bleibt davon aber natürlich unbeeinflusst.

 

Unsere Spitzbergen Playlist auf Youtube mit allen unseren Videos

 

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*Transparenz: Wir durften diese Leistungen vergünstigt bzw. kostenlos testen, unsere Meinung bleibt davon aber wie immer unbeeinflusst.